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Veränderung vormals 14

Impressionen der Installationen
und Ausstellungsansicht

 

Malerische Arbeiten und Fotografien 

Ausschnitte aus der schriftlichen Arbeit zum Thema:

 

Die Idee

 

Bei diesem Projekt gestalte ich künstlerisch ein grosses Abrisshaus, welches ca. 20 Räumlichkeiten beherbergt, welches mir von der Immobilienfirma Projektkontor aus Zürich zur Verfügung gestellt wurde und in dem ich seit Oktober 2021 arbeite. Das Thema lautet Veränderung.

Veränderung ist unser täglicher Begleiter. Manch eine Veränderung ist uns kaum bewusst und erst mit genügend Abstand, im Rückblick, bemerken wir, was und wie viel sich verändert hat. 

Andere Veränderungen können sehr drastisch sein, ja uns regelrecht den Boden unter den Füssen wegziehen. 

Veränderung hält uns am Leben und ist Teil des gesamten Zyklus des Lebens, sie hält Dinge beweglich und gibt uns die Chance, die Welt zum Besseren zu wandeln. 

 

Diese Arbeit soll den Menschen Raum geben, über das Thema Veränderung zu reflektieren und zu bemerken, dass sie auch in dieser, aktuell schwierigen, Zeit nicht allein sind. 

 

Veränderung Welt

 

Gerade die Zeit, in welcher wir uns aktuell befinden, ist von immer schneller werdender Veränderung geprägt. Durch die Pandemie und den Ukrainekrieg hat Veränderung einen noch bewussteren Platz in unserem Leben eingenommen, da schlagartig, grundlegende Lebensstrukturen und Gewohnheiten verändert werden mussten. 

 

Veränderung Haus

 

Für mich steht ein Haus, welches abgerissen werden soll und dadurch Platz für Neues schafft, als Sinnbild für Veränderung. Dieses Bild kann auf jegliche Situationen in der Welt, aber auch im Leben jedes Einzelnen von uns übertragen werden. Das Haus bringt eine Geschichte mit sich, eine Biografie, die gute wie vielleicht auch schmerzliche Erinnerungen beinhalten. Es ist Ort von Geborgenheit und der Zuflucht. Durch die Verwandlung, das Zerstören des Hauses entsteht Platz für Neues, für neue Erfahrungen, Erlebnisse und Geschichten. 

Das Haus wurde vermutlich 1904, damals mit der Hausnummer 14 errichtet. Nach der Umnummerierung erhielt es die Hausnummer 60 welche es heute noch hat. 

 

 

Veränderung ich

 

So wie die Biografie eines jeden Menschen ständige Veränderung in sich trägt, findet diese auch in meiner eigenen Lebensgestaltung statt. Aktuell befinde ich mich an einem Punkt in meinem Leben, an welchem sich vieles verändert. Massgebliche äussere Strukturen, sowie mein gewohntes Umfeld sind in vergangen Jahr weggefallen. Das ist nicht immer einfach, bringt aber auch unglaubliches Potenzial mit sich. 

 

Etwas mehr als ein Jahr nachdem ich diese Zeilen geschrieben habe, kann ich sagen, dass ich diese Veränderungen, so schmerzhaft sie waren, alle als essenziell für meinen Weg empfinde. Sie haben mich viele neue Dinge gelehrt und in meinem Sein, innerlich wie äusserlich weitergebracht und dafür bin ich dankbar. 

Noch immer ist mein Leben von Veränderung begleitet. Gerade jetzt, beim Schreiben dieser Worte bin ich auf dem Weg zur Beerdigung meiner Grossmutter. Eine weitere grosse Veränderung. Mit ihr verlässt die letzte Vertreterin ihrer Generation den irdischen Plan. Der Generationenwechsel in meiner Familie ist damit nun endgültig vollzogen, jüngere Generationen rücken nach und damit neue Verantwortungen. So auch für mich.

Eigentlich wollte ich hier schreiben, dass Veränderung leben bedeutet, und Stillstand den Tod. 

In einer gewissen Weise kann man das auch so sagen aber die Transformation ist mit dem Tod nicht abgeschlossen. 

Veränderungen sind ein unvermeidlicher Teil des Lebens. In diesem Jahr ist mir nochmals mehr bewusst geworden, dass je mehr wir sie annehmen und sie als Chancen sehen, wir desto besser auch mit ihren schwierigen Aspekten umgehen können und in der Lage sind, sie zum Gutem zu verwandeln. 

 

 

Ziel

 

Mit dieser Arbeit werde ich das Thema Veränderung von den beschriebenen Blickwinkeln her beleuchten. Ziel ist es, Menschen zum Nachdenken anzuregen; sei es über Veränderung in der Welt oder im eignen Leben. Es geht um ein Bewusst Werden, denn nur wer sich bewusst ist, kann aktiv mitgestalten. 

 

Die Ausstellung möge die Besucher anregen, für einige Zeit den Alltag hinter sich zu lassen. Dabei besteht die Möglichkeit, seinen eigenen Gefühlen und Gedanken zu begegnen. Das kann in einen stillen Reflektieren sein, einem aktiven Austausch mit andern Gästen oder  mir, der Künstlerin oder man kann das Ganze einfach nur kommentarlos auf sich wirken lassen.

Anfangsphase

 

Nachdem die ersten Hürden alle erfolgreich gemeistert waren, ging es ums Einrichten in der Villa. Das hat einiges mehr an Zeit in Anspruch genommen, als ich mir das zu Beginn vorgestellt hatte. 

 

Meine erste „Amtshandlung“ war es, einen Akku-Rasenmäher und eine Heckenschere zu organisieren und mir damit einen Weg vom Gartentor bis zum Eingang zu bahnen. 

 

Da es in der Villa weder Strom, Wasser noch Heizung gab und gibt, ging es erst mal darum, Lösungen dafür zu finden, wie ich zu diesen drei Dingen komme, da ich sie für mein Projekt dringend benötigte. Ich habe eine Regentonne installiert, und mir einen grossen Akku, Akkumaschinen sowie viel Feuerholz besorgt. 

 

Dann ging es um eine grobe Reinigung des Hauses und das Umziehen meines vorhandenen Materials.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich zum Glück schon ein bisschen Regenwasser gesammelt, was mir das Reinigen erleichterte. 

 

Da der Winter vor der Tür stand und ich wohl kaum das ganze Haus wärmen konnte, richtete ich mir das ehemalige Wohnzimmer des Herrn Chrétien und das Kaminzimmer als meine Homebase ein. 

 

Dafür entfernte ich den Laminatboden in den oberen Räumen und installierte ihn in den genannten Zimmern, um dort den wunderschönen Holzboden zu schützen. Für die Lagerung meiner Materialien habe ich ein Bücherregal im ersten Stock gefunden, welches sich hervorragend eignete und als Arbeitsplatte dienten zwei lange Holzbretter, welche sich im Garten fanden

 

 

In den folgenden Wochen habe ich weiteres Material organisiert, erste Inspirationen notiert, das Gelände und das Haus erforscht und Leinwände gebaut. 

 

Der Winter kam schneller als es mir lieb war. Der Kamin war eine grosse Hilfe, aber selbst mit dem Feuer wurde es im Zimmer kaum über 5C°.

 

Umso mehr habe ich mich dann auf den Frühling gefreut und darauf, dass das Wetter langsam wieder wärmer würde. Oft habe ich zu dieser Zeit draussen gearbeitet, da es dort meistens wärmer war als im Haus. Später im Sommer war es dann immer angenehm, sich an heissen Tagen ins Innere des Hauses zurückzuziehen, um dort zu arbeiten, da sich die Kühle lange in den Wänden gespeichert hielt. Die Herbst- und Wintermonate galten also vorwiegend der Vorbereitung, der Planung und erste kleinere Arbeiten entstanden, sowie den Arbeiten nahe am Kamin. Mit dem eigentlichen gestalterischen Prozess konnte ich dann erst in den Frühlingsmonaten richtig durchstarten. 

 

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